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Das Süße und das Bittere – beides genießen!

Das Süße und das Bittere - genieße beides

Eine wahre Sufi-Geschichte

„Es waren einmal zwei Männer, die genau das gleiche Essen bekamen, nur hatte der eine zwei Schalen, während der andere nur eine besaß.

Der Mann mit den zwei Schalen unterteilte das Essen in Süßes und Bitteres und legte das Bittere in die eine Schüssel und das Süße in die andere.

Der Mann mit nur einer Schale mischte natürlicherweise das Bittere mit dem Süßen durcheinander.Mit der Zeit wurde der erste Mann immer dünner und schwächer, während der zweite, der genau das gleiche Essen bekam, täglich gesünder wurde.

Schließlich sah der erste Mann seinen Tod kommen und fragte den anderen verzweifelt, was das Geheimnis seiner Stärke und Vitalität sei.

Süßes und auch Bitteres stärken

„Du hast zwei Schalen,“ sagte dieser, „in der du Bitteres von Süßem getrennt und dich nach deinen geschmacklichen Vorlieben gerichtet hast. Du hast dem Essen nicht erlaubt, dich mit seinem eigenen inneren Leben zu erhalten.

Doch ich hatte nur eine Schale und vermischte also alles miteinander, ich wurde nicht von meinen Geschmacksnerven an der Nase herum geführt. Was immer mir gegeben wurde, das habe ich einfach angenommen und es hat nicht aufgehört, mich ständig zu nähren, Gott sei gedankt.“

Der erste Mann erhob sich von seinem Totenbett und mit großer Anstrengung nahm er eine der Schalen und zerbrach sie in 1000 Stücke. Von nun an aß er dankbar aus der übrig gebliebenen Schale sein Essen, das ihm sein Freund gab und wurde wieder heil.

Außen zu trennen bedeutet, auch innen geteilt zu sein

Das ist eine wunderschöne Sufi Geschichte.

Wenn du das Leben außen einteilst, dann wirst du auch innen geteilt sein. Wenn du es in gut und schlecht aufteilst, in Gott und den Teufel, in Bewusstsein und ins Nicht-Bewusste, in Himmel und Hölle, dann werden diese Einteilungen auch eine Teilung in dir selbst erschaffen. Du wirst zweigeteilt sein.

Wir haben eine sehr duale Ideologie. Gott ist Licht, doch wer ist dann die Dunkelheit? Dann muss es zwei Götter geben, der Gott der Dunkelheit ist auch da.

Wenn du so denkst, dann bist nicht nur du selbst schizophren, sondern das ganze Universum wird schizophren.

Stark und zerbrechlich – genieße beides

Nein, der Tag ist wunderschön und die Nacht auch. Der Tag ist göttlich, genau wie die Nacht. Es ist besser, wenn du beides isst, den Tag und die Nacht. Es ist gut, nur aus einer Schale zu essen. Esse Süßes und Bitteres, Gutes und Schlechtes, Bewusstsein und Nicht-Bewusstsein.

Genieße beides und du wirst genährt sein und sehr sehr stark werden. Deine Stärke wird nicht das Gegenteil von Schwäche sein, nein. Je stärker du wirst, desto zerbrechlicher wirst du auch sein.

Das ist die absolute Schönheit, wenn ein starker Mensch zerbrechlich wie eine Blume wird. Stark wie ein Schwert und zerbrechlich wie eine Blume.“

Osho, Zitat – Auszug aus  Ecstasy – The Forgotten Language #5

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