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Beziehe alles mit ein – tantrische Meditation

Beziehe alles mit ein – tantrische Meditation für den fühlenden Typ Mensch

Geliebte,
beziehe noch in diesem Augenblick
Verstand, Erkennen, Atem und Form ein.
Weisheit aus dem Buch der Geheimnisse
 

Eine Meditation für Leute, die leicht fühlen können

„Diese Technik ist nicht ganz leicht; aber wenn sie dir gelingt, dann ist sie wirklich wunderbar, herrlich!

Wenn du dasitzt, unterteile nichts. Wenn du in Meditation sitzt, beziehe alles mit ein – deinen Körper, deinen Verstand, deinen Atem, dein Denken, deine Erfahrungen, alles. Beziehe alles mit ein.

Ziehe keine Trennstriche. Sag nicht: „Ich bin nicht mein Körper.“ Sag nicht: „Ich bin nicht mein Atem.“ Sag nicht: „Ich bin nicht mein Verstand.“ Sag einfach nur: „Ich bin alles“ – und sei alles!

Zerstückle dich innerlich nicht. Hier geht es um ein Gefühl: Bei geschlossenen Augen alles einzubeziehen, was im Innern existiert. Mache nichts zu deinem Mittelpunkt – sei ohne Mitte. Der Atem kommt und geht, der Gedanke kommt und zieht weiter. Die Form deines Körpers wird sich ständig verändern.

Durchs Einbeziehen wird dein Körpergefühl groß

Du hast das nur noch nie bemerkt. Wenn du mit geschlossenen Augen dasitzt, wird sich dein Körper manchmal groß anfühlen, manchmal aber auch klein. Manchmal ist er sehr schwer, ein andermal einfach leicht, als könntest du fliegen.

Du kannst diesem Zu- und Abnehmen der Form nachspüren. Schließe einfach die Augen und setze dich, und du wirst merken, wie der Körper manchmal riesengroß ist – den ganzen Raum ausfüllt! Und dann wieder ist er winzig klein – nur noch wie ein Atom!

Warum verändert sich diese Form? Die Form verändert sich in dem Maße, wie sich deine Aufmerksamkeit verändert. Wenn du alles einbeziehst, wird er riesig; wenn du alles ausschließt – dies bin ich nicht, das bin ich nicht – dann wird er ganz winzig, klitzeklein, atomar.

Alles einbeziehen, wirklich alles!

Schließe alles in dein Dasein mit ein und verwirf nichts. Der springende Punkt ist, sich an das Einbeziehen zu erinnern. Schließe nichts aus. Das ist der Schlüssel zu diesem Sutra – Einbeziehung, einbeziehen. Einbeziehen und wachsen.

Einbeziehen und Ausdehnung. Beginne mit deinem eigenen Körper und versuche es dann auch mit der Außenwelt.

Setze dich unter einen Baum, schaue in den Baum, schließe dann die Augen und spüre, wie der Baum in dir ist. Schau auf den Himmel, schließe dann die Augen und spüre, wie der Himmel in dir ist. Schaue auf die aufgehende Sonne, schließe dann die Augen und spüre, wie die Sonne in dir aufgeht. Fühle dich immer mehr einbeziehend.

Eine gewaltige Erfahrung steht dir bevor. Wenn du spürst, dass der Baum in dir ist, wirst du dich augenblicklich verjüngt fühlen – frischer. Und das ist nicht etwa Einbildung; denn der Baum und du, alle beide gehört ihr der Erde an. Beide seid ihr in der selben Erde verwurzelt. Und letztlich in der selben Existenz verwurzelt.

Wenn du also spürst, dass der Baum in dir ist, dass du dir das nicht etwa nur einbildest, wirst du schlagartig die Wirkung zu spüren bekommen. Du wirst die Lebendigkeit des Baums, sein Laub, seine Frische, die Luft, die ihn durchstreicht, bis ins innerste Herz spüren. Beziehe mehr und mehr von der Existenz ein und schließe nichts aus.

Jesus Anregung zum Einbeziehen

Viele Weltlehrer haben genau dies gelehrt, jeder auf seine Weise. Jesus sagt: „Liebe deinen Feind wie dich selbst.“ Das ist so ein Experiment im Einbeziehen.

Merke dir also dieses: Mache einen Lebensstil daraus, alles einzubeziehen. Nicht nur eine Meditation, sondern einen Lebensstil, eine Art zu leben. Versuche, immer mehr einzubeziehen. Je mehr du einbeziehst, desto mehr dehnst du dich aus, desto mehr weichen die Grenzen bis in die hintersten Winkel der Existenz zurück.

Und eines Tages bist nur noch du da – die gesamte Existenz ist einbezogen. Dies ist der Gipfel aller religiösen Erfahrung.“

Osho, Zitat – Auszug aus
dem tantrischen Buch der Geheimnisse

Meditationen für den Alltag
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