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Wie meditiere ich ‚richtig‘?

Wie meditiere ich 'richtig'? Versagen bringt Erkennen

Versagen bringt Erkennen

Hast du manchmal Zweifel, ob du ‚richtig‘ meditierst? Tauchen Glücksgefühle oder Momente von All-Eins-Sein nur selten auf und hast du das Gefühl, als ob in der Meditation nicht wirklich etwas passiert?

Sieht es so aus, als ob keine Meditationstechnik ‚richtig‘ passt und der Satz: „Meditation ist nichts für mich“ immer stärker wird? Eine gute Nachricht für dich: Du bist genau auf dem richtigen Weg.

„Versagen ist die Grundlage für Erfolg
und im Erfolg lauert das Versagen.“

Lao Tzu

Versagen soll der Weg zum Erfolg sein?
Soll das heißen,
‚richtig meditieren‘ bedeutet,
in der Meditation zu scheitern?
Genau.

Koan Praxis – der Weg in die Frustration

Wann immer das Gefühl auftaucht, nichts zu wissen, nichts zu können, nichts ‚richtig‘ zu machen, keine Vision zu haben, nicht mit den anderen mithalten zu können, keine Meditationstechnik wirklich zu beherrschen und andere unterhaltsame Gedanken, dann mag es hilfreich sein, sich eines Koans zu erinnern.

Ein Mann fragte Tao-hsin:
„Ist Geld und Besitz erstrebenswert?“
Tao-hsin antwortete:
„Einigen gehört die ganze Welt, anderen nur ein Teil davon.“

Koans von Tao-hsin

Es ist die Absicht, den Meditierenden in tiefe Frustration zu führen. Ein Koan hat keine Lösung, die das „Ich“ erdenken könnten und doch gibt es eine.
Lies ein Beispiel für  die Aufklärung eines Koans.

Beispiele für Koans

Alle Meditationstechniken sind zum Scheitern verurteilt, denn Meditation ist nicht etwas, was man tun kann. Meditation, Bewusstsein, die wahre Natur, Tao, Dhamma, Nirvana, Erleuchtung, der innere Buddha… wie man den Zustand der Meditation auch benennen mag, er besteht schon jetzt, in diesem Moment und es geht nur darum, ihn zu erkennen.

Das Versagen von
Buddha, Bankei und Jesus

Äußerstes, tiefes Gefühl von Versagen, von Scheitern in der Suche, das Gefühl von komplettem Misslingem, was den eigenen Weg anbelangt, haben drei Menschen zu den höchsten Höhen gebracht. Diese drei, Buddha, Bankei und Jesus, sind nur prominente Beispiele, es gibt unzählige andere Menschen, denen es genauso ging und gehen wird. Vielleicht auch dir und mir?

Buddha – erschöpft unter dem Bodhibaum sitzend

Buddha ging den Weg „exzessiver Askese und Selbstkasteiung, zuerst unter Anleitung von Meistern, dann alleine. Dieser Weg war gleichzeitig eine Flucht vor zu intensiven Gefühlsregungen.

Alles, was er gern haben und was in ihm ein Verlangen provozieren könnte, vermied er ängstlich: Menschen, Nahrung, Bequemlichkeiten. In diesem Stadium hinderte Gautamas Ambition und sein intensives Streben nach dem Rechten ihn geradezu daran, das Gesuchte zu finden.

Nach sieben Jahren Askese war er erschöpft, ausgelaugt, unruhig und enttäuscht. Er war ans Ende seiner physischen und moralischen Möglichkeiten gekommen; es ging nichts mehr.

Er blieb nun – so scheint es – nicht bei der Erfahrung absoluter existenzieller Leere stehen, sondern indem er alles losließ, worum es ihm bisher gegangen war – die Befreiung vom Leiden – öffnete er sich für das Neue in seinem Leben, und erreichte genau das: die Befreiung vom Leiden.“
Wie Buddha erleuchtet wurde und vielleicht auch du

Bankei lebte in Obdachlosigkeit

Bankei, ein japanischer Zenmeister, suchte bereits als Kind nach Antworten auf die grundlegenden Fragen des Lebens. Da ihm die Lehrer seiner Schule hierbei nicht helfen konnten, verließ er mit elf Jahren die Familie um sich auf die Suche nach Antworten bei verschiedenen buddhistischen Lehrern zu machen.

Zeitweise in Obdachlosigkeit lebend meditierte er exzessiv. Schließlich erkrankte er an Schwindsucht. Dem Tode nahe, im Alter von 23 Jahren, erlebte er in einem geistigen Durchbruch die Erleuchtung.

„Das Ungeborene ist nicht etwas, das durch Disziplin erreicht oder erlangt wird. Es ist nicht eine Beschaffenheit des Geistes oder religiöse Ekstase; es ist, dort wo du stehst, makellos so, wie es ist. Alles was du tun musst, um es zu erkennen ist, du selbst sein, genau wie du bist; zu tun, genau was du tust, ohne Kommentar, Befangenheit oder Urteil.“
Bankei Eitaku auf Wikipedia

Jesus am Kreuz: Dein Wille geschehe

Jesus hatte ebenfalls einen alles andere als leichten Weg. Sein Leiden ist sprichwörtlich. All die Suche nach Göttlichkeit, um dann am Kreuz zu hängen? Kein Wunder, dass er in dieser schmerzhaften Situation zutiefst verzweifelt und am Zweifeln war.

In absoluter Hilflosigkeit passierte dann die Verwandlung, seine absolute Hingabe an das, was ist: „Dein Wille geschehe!“
Totale Befreiung durch Hingabe

Das Wunder der Hilflosigkeit

Die ganze Meditationspraxis, alles meditieren dient nur dem einen Zweck: der Aufgabe von dem, was nicht wirklich ist. Der Aufgabe von Konzepten, Ideen, Vorstellungen, Zielen, Konditionierungen… die Liste könnte lange fortgeführt werden.

In Kurzform wird das, was nicht ist, „Ego“ genannt. Durch Meditationstechniken wird das Ego so erschüttert und es bleibt nur noch hilflose, ergebene Hingabe übrig. Das ist der Zeitpunkt des Erkennens.

Versagen: Beginn eines Quantensprungs

Scheitern, Versagen, Misserfolg beim Meditieren (und auch sonst) sind nicht das, was sie scheinen. Sie sind der Beginn eines Quantensprungs in die Wirklichkeit, der Sprung aus alten Vorstellungen hin zu dem, was immer ist: Bewusstsein.

Der Weg aus jedem Leiden – Bewusstheit

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