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Miksang Fotografie – das “Gute Auge”

Anleitung zur meditativen Miksang Fotografie - das 'gute Auge' fördern

Mit der Klarheit, die Meditation mit sich bringt, sehen die gewöhnlichsten Dinge einzigartig und wertvoll aus. Ein tibetisch-buddhistischer Mönch und Meditationslehrer hat aus dieser Erfahrung die Lehre des “Miksang” geschaffen.

Miksang ist tibetisch und bedeutet “Gutes Auge”. Das Gute Auge sieht Schönheit in allen Bereichen des Lebens. Wir beschränken uns hier auf die Fotografie. Mit dem Guten Auge entstehen Fotos, die aus einer leeren Wahrnehmung kommen, ohne Vorurteile oder Vorlieben.

Alles, was klar gesehen wird, wird wertgeschätzt und fotografiert.

Meditation in der Fotografie

Es gibt eine Schule in den USA, die Society for Contemplative Photographie — Miksang. Diese Schule bringt die Kunst der Fotografie mit der Disziplin der Meditation zusammen. In der sogenannten kontemplativen Fotografie werden das Auge und das Denken in Einklang gebracht.

Wenn das Auge und das Denken am gleichen Ort sind, dann enthüllt sich die Lebendigkeit der Welt vor uns. In einem einzigartigen Moment erfährt die Welt die Wertschätzung des Sehenden.

Fotografieren ist kein Kampf mit dem Objekt, das so brilliant wie möglich abgebildet werden soll. Momente der reinen Wahrnehmung und Wertschätzung machen die Schönheit eines Fotos aus. Die Bilder spiegeln die Offenheit und Güte des Fotografen wider.

Wenn das Auge und das Denken
am gleichen Ort sind,
dann enthüllt sich
die Lebendigkeit der Welt vor uns.

Anleitung für Miksang in der Fotografie

Erst das Objekt, dann den Raum wahrnehmen

Chögyam Trungpa, der Gründer von Miksang, lehrt verschiedene Stufen von Wahrnehmung.

  • In der ersten Stufe wird die visuelle Wahrnehmung von Farben, Licht und Form (Gewebe, Linien, Muster) trainiert.
  • Im zweiten Schritt wird die weite und tiefe Welt des zauberhaften Alltags wiederentdeckt. Jetzt siehst du den Raum, der um die Objekte herum ist.
  • Du beginnst die Verknüpfungen und Verbindungen wahrzunehmen.
  • Dann gehst du in einen noch intimeren, herzorientierten Kontakt mit den Dingen des Alltags.
  • Und schließlich werden an dieser Stelle Themenschwerpunkte für die Wahrnehmung gesetzt, wie zum Beispiel Himmel, Menschen und andere empfindungsfähige Wesen, die Visualisierung eines Haikus, Schönheit in der Stadt und vieles andere mehr.

Die Einzigartigkeit des Moments festhalten

Die Kunst des Guten Auges erfordert eine subtile und tiefe, ästhetische Empfindsamkeit. Oft entsteht eine versteckte Anhänglichkeit zu den Objekten und der Schönheit des Gesehenen. Die Praxis von Miksang lehrt, darüber hinaus zu gehen.

Alle Vorstellungen und Vorlieben werden losgelassen und bedingungslos dem Moment vertraut. Im direkten Kontakt mit der Welt gibt es keinen Platz für Zweifel oder Neigungen.

Mit dem Selbstvertrauen, dass alles genauso einzigartig ist, wie es aussieht, kann man mit Formen und dem Chaos spielen. Nichts wird hinzugefügt, nichts fehlt. Jede Wahrnehmung ist ein eigenes Bild.

John Daido Loori Roshi über Zen Photography

Meditation: die Kunst des Wahrnehmens

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