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Prana in der Stirn fühlen – Meditation vor dem Einschlafen

Der nicht-spürbare Atem in der Mitte der Stirn.
Sobald er das Herz erreicht,
im Augenblick des Schlafes,
hast du Gewalt über die Träume
und selbst über den Tod.

Weisheit aus dem Buch der Geheimnisse

Das Prana im Dritten Auge wahrnehmen

“Erstens musst du in der Lage sein, im Atem das Prana wahrzunehmen, seinen nicht-spürbaren Teil, seinen unsichtbaren Teil, seinen nicht-stofflichen Teil. Das geschieht, wenn du deine Aufmerksamkeit zwischen deine Augenbrauen lenkst. Dann ist es leicht.

Auch wenn du auf den Zwischenraum beim Atmen achtest geschieht es, aber dann ist es weniger leicht. Wenn du dir das Zentrum im Nabel bewusst machst, wo der Atem hinströmt und das er berührt bevor er wieder ausströmt, dann ist es auch möglich, aber nicht so einfach.

Der leichteste Punkt, das unsichtbare Element im Atem wahrzunehmen, ist die Zentrierung im Dritten Auge.

(Das Dritte Auge wird im Hinduismus als 6. Ajna-Chakra und von Mystikern als Zirbeldrüse beschrieben. Anm. der Redaktion)

Anleitung zur Meditation vor dem Einschlafen

Diese Technik muss geübt werden, während du einschläfst; nur dann, zu keiner anderen Zeit. Das ist der richtige Augenblick für diese Technik.

Du schläfst langsam ein, langsam, ganz langsam übermannt dich der Schlaf. In wenigen Augenblicken löst sich dein Bewusstsein auf, du hörst auf, wahrzunehmen.

Bevor dieser Augenblick eintritt, achte auf den Atem und seine unsichtbare Essenz, das Prana, und fühle, wie es ins Herz geht.

Bleibe bei dem Gefühl, wie es zum Herzen geht, immer näher zum Herzen. Das Prana verbreitet sich vom Herzen aus über den ganzen Körper.

Fühle, fühle immerzu, wie das Prana ins Herz geht, und lass den Schlaf kommen, während du es weiter fühlst. Du bleibst bei dem Gefühl, lässt den Schlaf kommen und ertrinkst darin.

Wenn dies geschieht – dass du den unsichtbaren Atem ins Herz kommen spürst, während dich der Schlaf überkommt, dann wirst du in deinen Träumen bewusst bleiben. Du wirst wissen, dass du träumst.

Gewöhnlich wissen wir nicht, dass wir träumen. Während du träumst, hältst du es für Wirklichkeit. Auch das liegt am dritten Auge.

Die Träume wahrnehmen
und dadurch verstehen,
was der Tod ist.

Wozu sollte man wissen,
wenn man träumt?

Aber warum zum Meister seiner Träume werden?
Ist das nicht nutzlos?

Nein, es ist nicht nutzlos. Bist du nämlich erst einmal Herr deiner Träume, dann wirst du gar nicht mehr träumen. Dann ist es absurd. Es ist nicht mehr nötig.

Und wenn es kein Träumen mehr gibt, hat dein Schlaf eine völlig andere Qualität, nämlich die Qualität des Todes. Wenn es keine Träume mehr gibt, versinkst du einfach im Meer, dringst in seine Tiefen vor.

Der Schlaf – ein kurzer Tod

Im Tod ist es ebenso. Darum hat es in Indien immer geheißen, dass der Schlaf ein kurzer Tod und der Tod ein langer Schlaf ist. Der Qualität nach sind beide gleich. Schlaf ist ein Tod von Tag zu Tag. Der Tod ist ein Phänomen von Leben zu Leben, ein Schlaf von Leben zu Leben.

Wenn du einmal den traumlosen Schlaf kennst und ihn bewusst erfährst, gibt es keine Todesangst mehr. Niemand ist je gestorben und niemand kann sterben: Das ist die einzige Unmöglichkeit.

Darum sagt diese Weisheit:
‘… hast du Gewalt über die Träume und selbst über den Tod.’
Jetzt weißt du, dass der Tod nur ein langer Schlaf ist – der hilft und schön ist, weil er dir ein neues Leben gibt. Er gibt dir alles frisch zurück. Der Tod hört nun für dich auf.

Wenn es mit dem Träumen vorbei ist,
ist es mit dem Tod vorbei.

Es bedeutet aber noch etwas anderes:
Macht über den Tod, Herrschaft über den Tod zu gewinnen. Wenn du erfährst, dass der Tod nur ein Schlaf ist, wirst du ihn lenken können.

Wenn du deine Träume lenken kannst, kannst du auch deinen Tod lenken. Du kannst wählen, wo du wiedergeboren wirst – bei wem, wann, in welcher Form. So wirst du auch zum Meister über deine Geburt.”

Osho, Zitat – Auszug aus
dem tantrischen Buch der Geheimnisse

Über meditatives Sterben
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