3 mystische Geheimnisse über den Atem, die gut tun

In diesem Osho Zitat wird die Mystik des Atems erklärt. Der Atem birgt große Geheimnisse, die uns nicht bewusst sind. Es lohnt sich, die Geheimnisse des Atems zu erforschen, denn sie können so gut tun!

Zum Ausprobieren folgt ein Anleitungstext für eine Atemmeditation, die über Jahrtausende Meditierende und auch Buddha zur Erleuchtung brachte.
3 Geheimnisse über den Atem und 1 Atem-Meditation zum Ausprobieren
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Gleich zur Atem-Meditation

Mystische Geheimnisse über den Atem,
die eine Wohltat sind

Atme bewusst und erfahre die Geheimnisse – jetzt

„Wir atmen ständig, vom Augenblick der Geburt bis zum Augenblick des Todes. Alles andere zwischen diesen beiden Punkten ändert sich. Alles ändert sich, nichts bleibt gleich: Das einzige Beständige zwischen Geburt und Tod ist das Atmen.

1. Geheimnis:
Der Atem ist eine Konstante deines Daseins

Aus dem Kind wird ein Jugendlicher; der Jugendliche wird alt, krank, sein Körper verfällt: Alles verändert sich. Mal glücklich, mal elend und leidend: Ständig ändert sich alles. Aber was auch immer zwischen diesen beiden Punkten geschieht – man muss atmen. Ob glücklich oder unglücklich, jung oder alt, erfolgreich oder erfolglos – gleich, was du bist, eines ist gewiss: Zwischen Geburt und Tod amtest du.

Das Atmen ist ein ständiger Fluss: keine Lücke ist möglich. Wenn du auch nur für einen Augenblick zu atmen vergisst, bist du nicht mehr. Darum hängt das Atmen auch nicht von dir ab, denn sonst würde es problematisch. Jemand könnte für einen Moment das Atmen vergessen und was dann?

In Wirklichkeit also atmest nicht du, weil du dazu nicht gebraucht wirst. Schläfst du tief, geht das Atmen weiter. Bist du unbewusst – das Atmen geht weiter. Du wirst nicht gebraucht: Das Atmen geht auch ohne dich weiter. Das Atmen ist eine Konstante deines Daseins – das ist also das Erste.

2. Geheimnis:
Atmen ist leben

Und das Atmen ist wesentlich und fundamental – das ist das Zweite. Du kannst nicht ohne Atem leben. So sind Atem und Leben gleichbedeutend.

Das Atmen ist der Mechanismus des Lebens und das Leben ist tief mit dem Atmen verbunden. Darum nennen wir beides in Indien ‚Prana‘. Wir haben ein Wort für beides. Prana bedeutet Vitalität, Lebenskraft: Dein Leben ist dein Atem.

3. Geheimnis:
der Atem ist die Brücke zwischen dir,
dem Raum und der Zeit

Dein Atem ist eine Brücke zwischen dir und deinem Körper, er verbindet dich, verknüpft dich mit deinem Körper. Er ist auch eine Brücke zwischen dir und dem Universum. Dein Körper ist nichts anderes als das zu dir gekommene Universum, das, was dir am nächsten ist.

Dein Körper ist Teil des Universums. Alles im Körper ist Teil des Universums – jedes Teilchen, jede Zelle. Er ist das, was dich dem Universum am nächsten bringt. Dein Körper ist dir der allernächste Zugang zum Universum.

Der Atem ist die Brücke. Wenn die Brücke unterbrochen ist, bist du nicht mehr im Universum. Dann gehst du in eine unbekannte Dimension; dann befindest du dich nicht mehr im Raum und in der Zeit.

Drittens also ist der Atem die Brücke zwischen dir, dem Raum und der Zeit.

Über den Atem die Quelle des Lebens erfahren

Der Atem ist daher von höchster Bedeutung – das Wichtigste überhaupt. Durch Atemtechniken kommst du plötzlich in die Gegenwart, triffst du plötzlich auf die Quelle des Lebens, kannst du Zeit und Raum hinter dir lassen.

Durch bestimmte Atemtechniken wird du in der Welt sein und zugleich jenseits von ihr.

Der Atem hat 2 Pole –

  • der eine ist dort, wo er den Körper und das Universum berührt
  • und der andere dort, wo er dich berührt und damit das, was über das Universum hinausgeht.

Wir kennen nur den einen Teil des Atems. Wir kennen ihn nur dort, wo er ins Universum und in den Körper geht. Aber er geht jedes Mal vom Körper zum Nicht-Körper, vom Nicht-Körper, vom Nicht-Körper zum Körper.

Den anderen Punkt kennen wir nicht.

Wenn man sich den anderen Punkt bewusst macht, das andere Ende der Brücke, den anderen Brückenkopf, wird man plötzlich verwandelt, in eine andere Dimension versetzt.

Der Atem im Yoga:
durch Atemübungen wirst du gesünder und vitaler

Yoga arbeitet auch mit dem Atem, aber die Techniken von Yoga und Tantra unterscheiden sich grundsätzlich.

Yoga will das Atmen systematisieren. Wenn du dein Atem systematisierst, macht dich das gesünder. Wenn du dein Atmen systematisierst und die Geheimnisse des Atmens kennst, verlängert sich dein Leben: Du wirst gesünder und lebst länger. Du wirst stärker, energiegeladener vitaler – lebendig, jung, frisch.

Aber darum geht es beim Tantra nicht.

Im Tantra dient der Atem dazu, nach innen zu gehen

Im Tantra geht es nicht um irgendeine Systematisierung des Atems, sondern allein darum, den Atem als Technik dafür zu nutzen, sich nach innen zu wenden.

Man muss keinen bestimmten Atemstil üben, weder ein bestimmtes Atemsystem noch einen bestimmten Atemrhythmus – nein! Man nimmt das Atmen so, wie es ist. Man muss sich dabei nur gewisse Punkte bewusst machen.

Es gibt da gewisse Punkte, aber wir sind uns ihrer nicht bewusst. Wir atmen seit eh und je, wir werden atmend geboren und wir sterben atmend, aber wir sind uns dieser Punkte nicht bewusst. Und das ist seltsam.

Der Mensch forscht, dringt tief in den Weltraum vor, fährt zum Mond. Der Mensch will immer weiter von der Erde ins All dringen und kennt nicht das, was ihm im Leben am nächsten ist.

Es gibt beim Atmen bestimmte Punkte, die du dir noch nie bewusst gemacht hast und diese Punkte sind Türen – die allernächsten Türen, die dich in eine andere Welt hinein führen können, in ein anderes Dasein, ein anderes Bewusstsein. Aber sie sind sehr versteckt.

Der Atem ist nahe
und deshalb so schwierig zu beobachten

Einen Mond zu beobachten ist nicht sehr schwierig. Selbst den Mond zu erreichen ist nicht sehr schwierig: Das ist nur eine Reise im Groben. Man braucht dazu die Technologie des Maschinenzeitalters, man braucht spezialisiertes Wissen und dann geht’s.

Atmen ist dir das Allernächste und je näher ein Objekt, desto schwieriger ist es zu erkennen. Je näher, desto schwieriger; je offensichtlicher, desto schwieriger.

Atmen ist dir so nah, dass es schon keinen Raum mehr zwischen dir und deinem Atmen gibt. Oder, der Abstand ist so gering, dass eine äußerst scharfsichtige Beobachtung dazu gehört, bevor man bestimmte Punkte gewahr wird. „

Osho, Zitat-Auszug aus ‚Das Buch der Geheimnisse‘

Gemeinsam, regelmäßig meditieren

3 Geheimnisse über den Atem – Osho Zitat

Zum Ausprobieren:
Anleitungstext für eine Atemmeditation

Die Wohltat zwischen 2 Atemzügen

Strahlende,
diese Erfahrung mag dir zwischen 2 Atemzügen dämmern.

Nachdem der Atem hereingekommen ist (unten ist)
und kurz bevor er wieder nach oben steigt (nach außen geht) –
die Wohltat.

Weisheit aus dem tantrischen Buch der Geheimnisse

„Das ist die Meditationstechnik:
Strahlende, diese Erfahrung mag dir zwischen 2 Atemzügen dämmern.
Nachdem der Atem hereingekommen – das heißt unten – ist, und kurz bevor er nach außen geht – das heißt aufsteigt – die Wohltat.

Richte deine Bewusstheit auf das, was zwischen diesen 2 Punkten ist – und dann kommt das Ereignis…

Eine einfache, herausfordernde Meditationstechnik

Wenn dein Atem hereinkommt, schau zu. Wenn dein Atem hereinkommt, beobachte! Für einen einzigen Moment oder den tausendsten Teil eines Moments, ist kein Atem da – ehe er sich aufwärts wendet, ehe er nach außen geht.

Der Atem kommt herein – dann kommt ein gewisser Punkt und das Atmen steht still. Danach geht der Atem hinaus.

Wenn der Atem hinausgeht, bleibt das Atmen wiederum für einen einzigen Moment – oder den Bruchteil eines Moments – stehen.

Dann wieder das Einatmen.

Ehe der Atem sich wendet, nach innen oder außen, kommt ein Moment, wo du nicht atmest. In diesem Moment ist das Ereignis möglich, denn wenn du nicht atmest, bist du nicht in der Welt.

Den kurzen, leeren Zwischenraum wahrnehmen

Mache dir das klar:
Wenn du nicht atmest, bist du tot. Du bist zwar noch, aber tot. Aber der Augenblick ist von so kurzer Dauer, dass du es nie bemerkst.

Im Sinne von Tantra ist jeder Atem, der nach außen geht, ein Tod und jeder neue Atemzug ist eine Neugeburt. Einströmender Atem ist Wiedergeburt, ausströmender Atem ist Tod. Der ausströmende Atem ist gleichbedeutend mit Tod. Der einströmende Atem ist gleichbedeutend mit Leben.

Mit jedem Atemzug stirbst du also und wirst wieder geboren.

Die Lücke dazwischen ist von sehr kurzer Dauer, aber eine scharfe, unbestechlich wache Beobachtung kann dir die Lücke bewusst machen.

Wenn du die Lücke spüren kannst, so die tantrische Weisheit – die Wohltat. Dann ist nichts anderes nötig. Du bist gesegnet. Du hast erkannt: Die Sache ist geschehen.

Lasse den Atem wie er ist und beobachte

Du brauchst das Atmen nicht zu üben. Lasse es, wie es ist. Wie kann eine Meditationstechnik so einfach sein?! Es sieht einfach aus, nicht wahr? Eine so einfache Technik soll zur Wahrheit führen?

Die Wahrheit zu erkennen heißt: Das zu erkennen, was weder geboren wird, noch stirbt. Jenes ewige Element, das immer ist.

Den Ein-Atem, den Aus-Atem kannst du erkennen, aber die Lücke dazwischen erkennst du nie.

Versuche es. Plötzlich wird dir der Punkt bewusst. Und du kannst ihn finden: Er ist bereits da.

Nichts braucht dir oder deiner Struktur hinzugefügt zu werden. Alles ist schon da. Alles ist schon da, außer der Bewusstheit.

Wo beginnen?

Werde dir zunächst des einströmenden Atems bewusst: Beobachte ihn, vergiss alles andere und beobachte den Ein-Atem – einfach nur das Strömen.

Wenn der Atem deine Nasenlöcher berührt, spüre in dort. Dann lass den Atem einströmen. Gehe ganz bewusst mit dem Atem mit.

Wenn du mit dem Atem tief nach innen gehst, bleibe am Ball. Eile ihm nicht voraus. Folge ihm nicht nach, begleite ihn nur. Denke daran: Laufe nicht vor und folge nicht wie ein Schatten, sondern gehe direkt mit ihm mit.

Atem und Bewusstheit eins werden lassen

Atem und Bewusstheit müssen quasi eins werden. Der Atem kommt herein: Du gehst mit. Nur so ist es möglich, den Punkt zwischen 2 Atemzügen zu erhaschen. Es wird nicht leicht sein.

Gehe mit dem Atem
hinein – hinaus,
ein – aus,
ein – aus.

Buddha vor allem hat damit gearbeitet und so ist diese Meditation heute eine buddhistische, die ‚Anapansati Yoga‚ bekannt ist. Und Buddhas Erleuchtung beruhte auf dieser Technik – allein auf ihr.“

Die Atembewusstheit wachsen lassen

„Wenn deine Atembewusstheit ständig weiter wächst, stößt du eines Tages unverhofft auf den Zwischenraum. Die Aufmerksamkeit wird scharf, tief und intensiv. Deine Bewusstheit schließt die ganze Welt aus, bis auf den Atem, der ein- und ausströmt.

Dein Atem wird zu deiner Welt, zur gesamten Arena deines Bewusstseins – und so stößt du zwangsläufig auf die Lücke, in der kein Atem da ist.

Wenn du ganz beim Atem bist, wie könnnte dir entgehen, wann kein Atem da ist?

Dir wird plötzlich bewusst, dass kein Atem da ist. Das ist der Augenblick, da du spürst, dass der Atem weder hinausgeht noch hereinkommt, sondern völlig stillsteht.

In diesem Stillstand – ‚die Wohltat‘.“

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Osho, Zitat – Auszug aus
dem tantrischen Buch der Geheimnisse

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(mit deutschen Untertiteln)



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2 Kommentare

  • Ja. Das mit dem Atmen.
    Ich verstehe den Text und den Inhalt und kann alles nachvollziehen, aber nicht machen. Das Beobachten irritiert mich. Wenn ich den Atem einfach nur beobachten will,
    denke ich sofort: ich muss das Atmen verbessern. Tiefer atmen, in den Bauch atmen, keine Brustatmun, nicht fehlerhaft atmen, soll ich in die Flanken atmen, ich sollte nirgendwohin atmen, . . . . ich werde nervös. Ich sollte den Bauch einziehen, ich sollte ihn locker lassen, ich sollte weniger Speckrollen um den Bauch haben, ich sollte mich akzeptieren, . . . Einfach nur atmen ohne Korrekturen haben zu wollen, wäre schön. Bis dahin atme ich einfach weiter. Ja?

    • Liebe Gisela,
      da würde ich doch glatt sagen: Vergiss alle Atemmeditationen, sie sind nicht das richtige für dich. Tanze lieber oder summe oder schüttel dich oder erforsche dich selbst oder… bloß nicht Atem beobachten!
      Ich kenne das auch. Wann immer ich mit einem Geliebten eng zusammenlag und wir versuchten, gemeinsam zu atmen, habe ich Schnappatmung bekommen. Es hat mich total gestresst, meinen Atem irgendwie sein zu lassen und noch mehr, ihn sein zu lassen :)
      Deshalb sind Atemmeditationen auch nicht mein Favorit. Nichts desto trotz finde ich es faszinierend, was der Atem alles kann und wie sehr er mein Leben hält…
      Ganz herzliche Grüße
      Samarpan

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