5 Tipps für ein meditatives Leben

Atishas Trainingsprogramm für den Verstand

Der tibetische Meister Atisha hat in seinem „Mindtraining“ einige Grundsätze für ein meditatives Leben formuliert, die im Buddhismus große Bedeutung erlangt haben.

Die 1. meditative Kraft:
Intensität und Totalität

Was immer du tust, tue es mit ganzer Intensität

„Wenn du dein Leben wirklich verwandelt sehen willst, wenn du wirklich dir selbst ein Licht werden willst, wenn du wirklich die Mysterien dieser Existenz kennen möchtest und die letztendliche Ekstase des Lebendigseins erfahren möchtest, dann ist die erste Kraft dafür Intensität und Totalität.

Was immer du tust, tue es mit ganzer Intensität, mit deinem Optimum. Totalität transformiert.

Nur bei 100 Grad Intensität verflüchtigt man sich vom materiellen ins spirituelle, von der Erde in den Himmel, vom Gewöhnlichen ins Außergewöhnliche.“

Die 2. meditative Kraft:
sich mit dem Neuen vertraut machen

Wenn du tanzen möchtest, dann übe das Tanzen

„Tue und sei, was du wirklich tun und sein willst. Das Leben wird gemäß der inneren Gestalt gelebt, die du um dich herum erschaffst. Wenn du wirklich jemand anderes sein möchtest, dann musst du dich damit vertraut machen.

Wenn du auf der Gitarre spielen möchtest, dann übe. Wenn du tanzen möchtest, dann übe das Tanzen.

Wenn du möchtest, dass irgendetwas im Leben passiert, dann verinnerliche es mehr und mehr und lass alles fallen, was dagegen spricht.

Wie kannst du das fallen lassen? Indem du diese Dinge nicht mehr nutzt, denn wenn du etwas nutzt, dann kommt es immer und immer wieder.“

Die 3. meditative Kraft:
die Kraft der weißen Samen

Lasse alles gehen, was schwarz ist

„‚Weiße Samen‘, das ist eine Metapher. Gemeint ist, lasse alles gehen, was schwarz ist. Unterstütze und pflege nicht mehr die schwarzen Samen von Wut, Eifersucht, Hass, Besitzdenken und Dominierung.

Lasse alle schwarzen Samen gehen. Selbst wenn sie auftauchen, schaue ihnen einfach nur zu, absorbiere sie in deinem Herzen und so werden sie zu weißen Samen.

Und was sind die weißen Samen?

Liebe, Mitgefühl, Dienen, Aufrichtigkeit, Empfindsamkeit, Bewusstheit – das sind die weißen Samen. Wenn du eines Tages weiße Blumen in deinem Leben haben möchtest, dann musst du weiße Samen säen.“

Die 4. meditative Kraft:
Abkopplung vom Ego

Ego-orientierten Gedanken völlig entsagen

„Pass auf: Was immer aus dem Ego entsteht, was immer ein Ego-Trip ist, koppele dich sofort davon ab. Selbst sich nur ein wenig mit dem Ego aufzuhalten ist gefährlich, denn das wird ihm Energie geben.

In dem Moment in dem du erkennst, dass du auf einem Egotrip bist, koppele dich sofort davon ab.

Jeder weiß im Grunde, wenn er in seiner Persönlichkeit gefangen ist. Das ist keine Kunst, die erlernt werden muss, jeder wird damit geboren. Du weißt es.

Du kannst mit dem Ego gehen, obwohl du es erkennst – das ist eine andere Sache, doch du nimmst es auf jeden Fall wahr.

Sobald Stolz auftaucht, sobald das Ego seinen Kopf hebt, dann weißt du das. Schlage ihm mit einem Schlag den Kopf ab.“

Die 5. meditative Kraft:
seine ganze Kraft dem Wohle anderer widmen

Was immer dir Gutes widerfährt, teile es sofort mit anderen

„Das ist die tiefste Weisheit im Buddhismus. Häufe nichts an, sei nicht geizig. Wenn Liebe zum Vorschein gekommen ist, dann teile sie aus, regne sie auf andere herab.

Wenn du keine Menschen finden kannst, dann gieße die Liebe auf die Bäume, auf die Steine, doch lass sie regnen. Halte sie nicht fest, denn wenn du Liebe hortest, dann wird sie giftig. Dann wird sie sauer und bitter.

Teile sie aus. Und je mehr du austeilst, desto mehr wird in dir aus unbekannten Quellen aufsteigen. Langsam, langsam wirst du die innere Ökonomie erkennen.

In der äußeren Welt musst du Dinge ansammeln, wenn du etwas haben möchtest.

Die innere Ökonomie ist genau das Gegenteil: Häufe an und du wirst nichts haben. Gib und du wirst es haben. Gib mehr und du wirst noch mehr haben.“

Osho, Zitat – Auszüge aus Book of Wisdom #5

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