„Ein muslimischer Mystiker lebte in einer Moschee. Er hatte einen Schüler, der ihm täglich das Essen brachte. Dieser kochte täglich für ihn und brachte ihm das Essen über eine Entfernung von fünf Kilometern.
Eines Tages sagte der Meister zu ihm:
„Höre mal, du brauchst nicht immer zu mir zu kommen, ich kann auch zu dir kommen. Bereite morgen das Essen bei dir zuhause vor und ich werde kommen.“
Der Schüler kochte ein köstliches Mahl für den Meister. Schließlich würde er ihn zum ersten Mal besuchen. Er war aufgeregt und höchst erfreut darüber. Er schmückte das Haus, streute Blumen auf den Weg… doch niemand tauchte auf.
Auf den Meister wartend
Nur ein Hund. Er verscheuchte den Hund, denn dieser wollte das gute Essen fressen. Doch der Hund kam immer wieder zurück und versuchte das Essen zu erwischen.
Er hatte schon viele Hunde gesehen, doch dieser Hund war wirklich komisch. Er schlug den Hund, doch dieser kam trotzdem immer wieder.
Als er ihn wirklich heftig schlug, sah er Tränen aus den Augen des Hundes kommen. Und dann verschwand er.
Der Schüler wartete bis in den späten Abend und dann dachte er:
„Dieser verrückte Meister!
Bestimmt hat er es vergessen.“
Also packte er das Essen ein und ging zur Moschee. Dort sah er den Meister mit Tränen in den Augen. Die gleichen Tränen wie beim Hund!
Der große Irrtum
Es verwirrte ihn und er fragte:
„Warum weinst du?“
Der Meister antwortete:
„Warum sollte ich nicht?
Du hast mich so heftig geschlagen!“
Der Schüler sagte:
„Wovon sprichst du? Ich, und dich schlagen?
Du bist gar nicht zu mir gekommen, so wie du es versprochen hattest.“
Der Meister sagte:
„Ich war da, und nicht nur einmal. Mindestens zwölf Mal!“
Da erinnerte sich der Schüler an den Hund, der genau zwölf Mal versucht hatte, in sein Haus einzudringen.
Der Meister fuhr fort:
„Du musst lernen, das Formlose zu sehen.
Klebe nicht an der Form.
Warum sollte ich nur in dieser Form erinnert werden, in diesem Körper?
Warum kannst du mich nicht auch in anderen Formen finden?“
Osho, Zitat – Auszug aus The Perfect Master #1
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Liebe Samarpan,
Danke für die Hund-Meister-Geschichte – sie ist wirklich äußerst tiefgründig!
Mir fallen dazu zwei Assoziationen ein: die alte Frage, ob (zum Beispiel) ein Hund … auch … die Buddha-Natur (was immer das ist) besitzt ?
Und eine berühmte Entsprechung in der christlichen Bibel: da, wo Jesus sagt: liebt einander, so wie ihr euch selbst – und Gott / mich … liebt. Was ihr dem geringsten eurer Brüder (heute: auch Schwestern :) antut, das habt ihr mir getan !
Wir sehen: es wiederholt sich …
Viele liebe Grüße
Willy
Lieber Willy, ja, alle Weisheiten wurden schon mal gesagt, in welchem Zeitalter auch immer. Jetzt liegt es an uns, sie zu leben… Bin noch dabei, zu entdecken, was das alles in der Tiefe bedeutet… Eines ganz bestimmt: die Aufgabe des Jammerns :) Alles Liebe dir und herzliche Grüße von Samarpan
Jammern – ist ein kurzes Nicht-Atemholen , wie: (vergebens?)Nach-Luft-Schnappen. Ist nicht ergiebig – das stimmt !
Danke für deine stetige Luft- & Lust-Zufuhr, Samarpan.
Herzliche Grüße,
Willy
Vielen Dank , liebe Samarpan, für diese Meistergeschichte vom Hund!
Sie hat mich zutiefst berührt. mir kamen sogar Tränen in die Augen.
Ja, unsere Wahrnehmung und somit unser Horizont ist oftmals sehr eingeschränkt, sodass wir in den konditionierten Vorstellungen steckenbleiben und das Wahrhaftige nicht erkennen können. Schon sehr traurig…
Ich bin leider heute nicht mehr in den Zoom reingekommen, war 3 min zu spät …
sehr schade! Ein sehr interessantes Thema! Nun, deine Themen sind immer spannend.
Alles Liebe Claudia
Liebe Claudia, mich hat diese Geschichte ebenfalls sehr berührt. Ich habe sie vor langer Zeit gefunden und da fand ich sie ein wenig komisch. Jetzt, nach all den Jahren verstehe ich sie erst! Manchmal ist die Zeit reif für eine neue Erkenntnis…. Ganz herzliche Grüße!
Liebe Sarmapan,danke für diese Meistergeschichte.Sie hat mich sehr berührt.Denke für deine wunderschöne Home-page .
Am Freitag war ich beim Zoom Abend ,doch konnte ich den Ton nicht einschalten.Das hat mich sehr verärgert.Weiß nicht ,ob es sich heute ausgeht.Natürlich auch wieder die Unsicherheit.
Von Herzen
Deera
Liebe Deera, vielen herzlichen Dank für dein Feedback! Je öfter ich diese Geschichte lese umso tiefgründiger erscheint sie mir. Ein Juwel! Alles Liebe dir und vielleicht bis heute Abend…