Die gegenwärtigen Anstrengungen der Wissenschaft zu analysieren was Meditation ist, sind meiner Meinung nach absurd. Mir kommt es so vor, als ob man von einem umgeknickten Grashalm auf einen Tiger schließen wollte. Der Grashalm hat etwas mit dem herumlaufenden Tiger zu tun… doch erfährt man so, was ein Tiger ist?
Wissenschaftliche Studien über Meditation mögen Leuten helfen, den Wert von Meditation geistig nachzuvollziehen und Meditation als sinnvoll einzuschätzen.
In der Absicht, wissenschaftlich wiederholbare Ergebnisse zu beschreiben, vernebelt die Forschung jedoch die Wahrheit:
Meditation ist nicht messbar,
nicht beschreibbar,
nicht fassbar und
wird ganz subjektiv empfunden.
Oder, wie Laotse es im TaoTeKing beschreibt:
Schau! –
Doch es ist nicht zu sehen.
Sein Name lautet «unsichtbar».Horch! –
Doch es ist nicht zu hören.
Sein Name lautet «unhörbar».Greif′ danach! –
Doch es ist nicht zu fassen.
Sein Name lautet «unfassbar».
Meditation ist ein ganz und gar subjektiver Zustand
Wissenschaft beruht auf einer materialistischen Einstellung. Es ist die Vorstellung, dass Ergebnisse nur wahr sind, wenn sie objektiv, also messbar und reproduzierbar sind. Meditierende müssen das Gleiche erleben, um wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse vorstellen zu können.
Die Wissenschaft hält sich an Bereichen fest, die auf einen objektiv erfassbaren, gemeinsamen Nenner gebracht werden können, also etwa Gehirnströme oder das Immunsystem. Ja, man kann den Körper des Meditierenden vermessen. Und ja, die Veränderungen im Gehirn, die Meditation bewirkt, sind beeindruckend.
Allerdings muss man bedenken, dass mit der Erforschung des Gehirns oder bspw. des Stoffwechsels oder Blutdrucks der Zustand von Meditation nicht erfasst wird.
Im Zustand von Meditation ist keine Vereinheitlichung möglich.
Meditation gestaltet sich individuell
Es wird meiner Meinung nach zu wenig gesehen, dass der Mensch aus mehreren Körpern besteht und Wissenschaft nur bis in bestimmte Körperebenen dringen kann. Feinere, geistige Ebenen meditativer Wahrnehmung können von Instrumenten gar nicht erfasst werden – zumindest noch nicht.
Selbst wenn es der Wissenschaft gelingen würde, feine Bewusstseinsebenen zu registrieren, so würde sie dabei der Einzigartigkeit eines jeden Individuums nicht gerecht werden. Jeder Mensch empfindet den Zustand von Meditation anders und in jedem Menschen zeigt sich Meditation in ganz unterschiedlicher Weise.
Du bist anders als andere Meditierende?
Gut. Du bist auf dem richtigen Weg.
Es ist mir ein Anliegen, die Unterschiede deutlich zu machen, die Meditierende erleben. Manche Menschen vergleichen sich mit anderen Meditierenden und denken, Meditation wäre nichts für sie. Die wissenschaftlichen Berichte unterstützen das Gefühl, nicht richtig zu sein, wenn man von der Norm abweicht.
Vielleicht erlebst du dich als unruhig und ungeeignet, den Atem zu beobachten. Durch Meditation wirst du auch nicht entspannter. Und ob deine graue Gehirnsubstanz größer wird, das spielt für dich keine praktische Rolle.
Es braucht Mut und Verständnis für sich selbst, wissenschaftliche Ergebnisse zu negieren und zu akzeptieren, dass man derzeit nicht fähig ist, den Atem zu beobachten. Es zeigen sich auch keine der propagierten Erfolge wie Entspannung, Zentrierung und Mitgefühl durch Meditation – warum sich also quälen und Vipassana machen?
Meditation ist ganz individuellMeditation ist richtig für jeden Menschen
Meditation ist für jeden Menschen, denn wir sind daraus gemacht!
Meditation wird ganz subjektiv erfahren und lässt sich nicht auf eine Methode oder einen körperlichen Entwicklungsverlauf reduzieren. Es gibt unzählige Meditations-Methoden und genau so viele spirituelle Wege, die dich zutiefst erfreuen können.
Der eine Meditierende wird vielleicht stiller und stiller und wird sich sprachlos in seine Privatheit zurückziehen. Der andere wird zum Künstler und entdeckt ganz neue Ausdrucks-Fähigkeiten. Jemand anders entwickelt großes Mitgefühl und wieder ein anderer läuft kilometerweit durch die Natur. Es ist völlig offen, wie sich jemand entwickeln wird, der zu meditieren beginnt.
Wie unterschiedlich Meditation auf Menschen wirken kann, das zeigen Meister über die Jahrhunderte hinweg: Sie sind so verschieden und doch sind sie die selben.
9 Meister der MeditationMeditation ist jenseits aller Gesetzmäßigkeiten
Welchen Einfluss Meditation auf das Gehirn und den Körper hat, ist grundsätzlich interessant. Doch muss man nicht glauben, dadurch ein Verständnis für Meditation gewonnen zu haben.
Meditation ist…
• … jenseits von Gedanken,
seien sie noch so wissenschaftlich und exzellent
• … jenseits von Gesetzen
Meditation ist völlig individuell, vielfältig und unberechenbar; bei dem einen wird sie zu Liebe, bei dem anderen zu Freiheit, und wieder einem anderen zu unspektakulärer Gewöhnlichkeit…
• … ohne Hypothesen
Hypothesen sind Teil eines Ziels – der Erforschung und Konzeptionierung einer unbekannten Größe. Meditation kann nicht zielbewusst erforscht werden. Je mehr Meditation erkundet wird, umso unbekannter wird diese Größe. Einstein hatte Ähnliches mit der Erforschung des Universums erfahren… Im Falle von Meditation bringen Hypothesen den Forscher nur einen kleinen Schritt weiter – im Hamsterrad.
• … ohne Methode
Da Meditation alles ist und alles durchdringt gibt es keine Methode, sie zu erforschen und zu erfassen. Meditationsmethoden werden lediglich zur Einstimmung benutzt, den Schritt ins Unbekannte zuzulassen, können jedoch Meditation nicht selbst bewirken. Meditation hängt von der Individualität des Meditierenden ab.
• … ohne Suche nach Ergebnissen
Die Suche selbst ist das Hindernis, es gibt keine Ergebnisse, die zu erreichen wären.
„Ein Pfund Meditation, bitte!“
Meditation beinhaltet Eigenschaften wie Freiheit, Liebe, Schönheit, Wahrheit, Weisheit… alles Dinge, die nicht messbar sind. Wie willst du Weisheit beschreiben oder messen? Es lassen sich innerhalb bestimmter Bedingungen Gesetzmäßigkeiten festlegen, doch ist das dann wirklich Weisheit?
Weisheit liegt im Auge des Sehenden.
Wer essenzielle Qualitäten erkennen möchte, dem nutzen keine wissenschaftliche Erkenntnisse. Jeder Meditierende muss seinen ureigenen Weg finden und ihn gehen.
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Diese Betrachtung berührt mich sehr und klärt vieles in mir-meine bisherigen Konstrukte und Ideen zum Thema Meditation und mir als Meditierende-tiefen Herzensdank dafür!
Liebe Ute,
dein Kommentar freut und berührt mich sehr.
Schon lange lese ich wissenschaftliche Studien über Meditation und meist sitze ich kopfschüttelnd da. Was kann man nicht alles herausfinden, was völlig unerheblich ist und dann noch als große Erkenntnis feiern!
Ausschlag für diesen Beitrag war ein Bericht, der sagte, dass die meisten Meditierenden nun doch nicht soviel Mitgefühl aufbringen, wie man das nach den Studien erwartet hatte. Da habe ich echt lachen müssen. Als ob man mit 1 Monat Atem-beobachten Mitgefühl lernen kann! Was für ein Unsinn.
Meiner Meinung nach ist Mitgefühl eine Weisheit, die in den Knochen sitzt, in jeder Pore des Lebens wieder zu finden ist. Es braucht Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis die eigene Intelligenz versteht, was Mitgefühl ist und sie zu einem natürlichen Bestandteil des Lebens wird. Ohne, dass man sie auch nur benennen kann, denn sie ist so normal geworden.
Deshalb berührt mich das so, was du schreibst, Ute. Genau darum geht es, sich wahrzunehmen und seinen Weg durch den Dschungel von Konstrukten zu gehen, die wir uns so auferlegt haben….
In diesem Sinne schicke ich dir die herzlichsten Grüße und noch viel Freude mit der Ehrlichkeit zu sich selbst.
Alles Liebe
Samarpan