Meditation macht sexuell

Was passiert, wenn man meditiert?
Man fühlt sich sexuell.
Meditation befreit sexuelle Lebenskraft - was vor allem Priester und religiöse Menschen in Schwierigkeiten bringt.
Meditation macht sexuell

Es ist nicht weiter erstaunenswert, dass die meisten Religionen so vehement gegen Sexualität auftreten, denn Meditation macht sexuell!

Ich habe es selbst am eigenen Leib erfahren und mich darüber gewundert. Während eines 21-tägigen Vipassana Retreats fantasiere ich 15 Tage lang über Männer – die früheren, die, die neben mir im Raum saßen und die, die ich später noch treffen würde…

Mitten in der mit Sexualität angefüllten Stille bemerke ich meine Träume und die Energien, die in den Kopf geflossen sind. Das hilft, sie loszulassen und einfach nur energiegeladen auf dem Kissen zu sitzen – ohne Männer im Kopf. Mit Gedanken, die kommen und wieder gehen.

Die letzten Tage sind dann doch noch still und erfüllt…

Meditation lässt die Lebenskräfte fließen

Die meiste Energie verlieren sich durch die Augen, was bedeutet, wenn ich diese in der Meditation schließe, dann habe ich plötzlich eine Menge Energie für mich zur Verfügung. (Meditation erhöht die Lebenskraft noch auf vielen, weiteren Wegen, nicht nur über geschlossene Augen.)

Durch Meditation beginnt die Lebensenergie zu fließen. Die innere Lebensquelle öffnet sich und die Vitalität beginnt zu fließen.

Wohin bewegt sich die durch Meditation freigesetzte Energie?

Der Prozess ist ganz natürlich:
Lebensenergie folgt der Biologie und geht zunächst in die Sexualität. Das ist eine unausweichliche Konsequenz, die eine ziemlich unangenehme Situation für Mönche, Nonnen, Priester und andere Gottesdiener erschafft.

Die Stille suchenden Menschen beginnen einen inneren Kampf mit ihrer plötzlichen und so überraschend starken Sexualität.

Meditation fördert Sexualität

Die Religionen kämpfen mit der menschlichen, sexuellen Natur

Bisher wussten es die Religionen nicht anders, als Sexualität zu unterdrücken. Sodom und Gomorrha waren ein stets abschreckendes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Sexualität frei gelassen wird – zumindest in den Fantasien der Priester und Mönche. Sexualität wird also unterdrückt.

Das Problem: Durch Unterdrückung geht die Sexualität in den Kopf, die Fantasien beginnen, die Stille von Gebet und Meditation zu durchdringen.

So träumen indische Meditierende von Apsaras… Apsaras sind halb menschliche, halb göttliche Frauen, die dem Manne nahe der Erleuchtung geschickt werden, um ihn zu verführen und ihm von seinem Weg abzubringen.
Wikipedia über Apsaras

Tempeldienerinnen als Prostituierte

Wenn man in Indien den Göttern dient, also Priester eines bestimmten Kultes ist, dann bekommt man junge Tempeldienerinnen an die Seite gestellt, eine Devadasi. Devadasis werden meist sexuell ausgenutzt (nicht nur von den Priestern), da sie auf materielle Hilfe angewiesen sind.

Prostitution in Tibet

„Wie verbreitet die Prostitution in den tibetischen Klöstern war und heute wieder ist, wird nicht nur von westlichen Reisenden, sondern auch von tibetischen Historikern bestätigt. Zahlreiche Äbte hielten sich offen, ohne dass daran Anstoß genommen wurde, ihre Geliebten (Weisheitsgefährtinnen). Auch im Westen ist der Sex zwischen Lamas und ihren Schülerinnen ein Dauerthema.“
Klischees um Tibet

Die blonden Engel im Christentum

Im Christentum gibt es Engel mit blonden Haaren und Nonnen, die vom Teufel träumen. Wenn die ansteigenden Lebenskräfte nicht mehr zu unterdrücken sind, dann finden sie ihren eigenen Weg in Homosexualität und sexuellem Missbrauch.

Der geschätzte Anteil von homosexuellen Priestern in der katholischen Kirche liegt bei 50 Prozent. „Die katholische Kirche ist nach Aussagen der geheimen Organisationen homosexueller Priester eine der größten schwulen transnationalen Organisationen der Welt.“

Der Schweizer Artikel über Homosexualität in der katholischen Kirche ist leider nicht mehr online.
Zum sexuellen Missbrauch ein Artikel vom Spiegel
„Priester zwingen Nonnen zum Sex“

Enthaltsamkeit – damit die Kontrolle bleibt

Es ist nicht so leicht, mit der starken, sexuellen Kraft umzugehen, die Meditation mit sich bringt. Uralte Religionen, wie der Hinduismus bestehen auf hundertprozentiger, gnadenloser Abtrennung vom normalen Leben, sonst … Immer auf den Boden schauen! Der sanfte Blick einer vorübergehenden Frau – und schon ist sie wieder da, die aufsteigende Lebenskraft!

Ein hinduistischer Rat zur Enthaltsamkeit:

„Du musst gnadenlos alle Formalitäten gesellschaftlichen Lebens durchtrennen und ein frommes Leben führen. Nachgiebigkeit niederen, inneren Neigungen gegenüber werden Dich in den Bereich des Leidens bringen. Da nützen auch Entschuldigungen nichts. Du musst aufrichtig in Deinem Streben nach dem erhabenen Leben in Spiritualität sein. Halbherzigkeit wird Dich in Deinem alten Zustand des Elends belassen.“
Über Enthaltsamkeit, Brahmacharya

Sexualität erforschen

Statt Unterdrückung – mit Sexualität entspannt umgehen

Die Kirchenführer wissen also, warum sie Enthaltsamkeit predigen. Es ist zu befürchten, dass sonst alles außer Rand und Band gerät… Wie zum Beispiel in den 70igern, in Poona?!

Auch im ‚Ashram in Poona‘, wie an vielen anderen spirituellen Plätzen, spielte Sexualität eine große Rolle. Ein heimlicher Skandal!? Weit gefehlt. An diesem spirituellen Platz wurde Sexualität aktiv gefördert.

Osho schlägt einen anderen Weg als Unterdrückung vor. Statt die neu gewonnene Sexualität und Lebenskraft zu kontrollieren und in den Griff zu bekommen, rät er, natürlich und entspannt mir ihr zu sein.

Als Meditierende erforsche ich die Sexualität, nehme sie wahr und beginne, sie zu verstehen. Der weise Rat ist, Sexualität aufmerksam zu leben – solange, bis sie sich von selbst wandelt und zu ungeahnten, meditativen Höhen aufschwingt.

Ich selbst bin Oshos Anregung gefolgt. Wenn ich heute meditiere, habe ich keine sexuellen Gedanken mehr, die Fantasien haben mich verlassen.

Ein Priesterwitz

Ein junger Priester, Vater Fieber, ist gerade im „Heiligen Mönchsorden von Sackleinen“ angekommen. Nach ein paar Wochen fühlt er sich so von seinen sexuellen Fantasien gestört, dass er den 96 jährigen Oberen Vater, Vater Vögel, aufsucht.

„Oh, Vater“, weint Fieber, „ich bin in großen Schwierigkeiten wegen meiner unreinen Gedanken und sexuellen Verführungen, die mir in den Sinn kommen. Dinge wie „auf Hundeart“, oder 69, französische Notizbücher und Satin Höschen mit Bildern von Jesus drauf. Je mehr ich versuche, ihnen zu widerstehen, desto mehr sammeln sie sich in meinem Kopf.“

„Hmmm“, sagt Vater Vögel und rückt seine Robe zurecht. „Was möchtest du also von mir wissen?“

„Also“, antwortet Vater Fieber schwitzend, „du bist 96 Jahre alt und einer der Ältesten hier in diesem Orden. Sage mir, wie alt muss man werden, bis man von den Fleischesgelüsten befreit wird?“

„HHMMM“, sagt Vater Vögel und schaut den jungen Priester direkt an. „Es braucht viele Jahre von Selbst-Kasteiung und stillen Gebeten bevor dein Denken von all diesen Niederträchtigkeiten gereinigt ist.“

„Wirklich?“ fragt der junge Priester. „Wie viele Jahre?“

„Also“, antwortet der alte Vater Vögel mit einem Seufzen, „ich kann dir sagen, dass 96 nicht genug sind!“


Ein FindYourNose Newsletter

Den Newsletter mit Tipps für Meditation bestellen

Meditation macht sexuell

Schreibe hier deine Einsichten auf.
Wir interessieren uns dafür.