Meditierende leiden weniger

Meditierende leiden weniger - schon nach nur 5 Monaten verliert sich die Angst vor dem Schmerz.
Meditierende leiden wenigerMeditierende leiden weniger

80 Prozent eines Schmerzes sind lediglich die Angst vor dem Schmerz, sagen Fachleute, wie zum Beispiel Ken Wilber, der amerikanische Meditations Lehrer. Wir haben Angst vor unangenehmen Gefühlen, wie Leid und Schmerz, und vermeiden sie deshalb, ohne uns darüber bewusst zu sein, dass wir den Schmerz dadurch viel größer machen, als er wirklich ist.

Meditation geht den umgekehrten Weg. Wir beginnen wahr zu nehmen, was ist: Schmerzhaftes, Grausames, Glückliches, Liebevolles … die ganze Bandbreite der Realität. Das Schmerzempfinden selbst wird nicht durch Meditation beeinflusst, so haben amerikanische Wissenschaftler festgestellt, doch die Reaktion des Gehirns auf die Schmerzreize.

Menschen, die regelmäßig meditieren, empfinden Schmerzen genauso, doch reagieren weniger empfindlich auf das damit verbundene Leiden. Die Gelassenheit gegenüber Schmerzen ist nicht nur während der Meditation gegenwärtig, sondern auch danach, im täglichen Leben.

Weniger Aktivität in den Schmerzzentren des Gehirns – schon nach 5 Monaten Meditation

„Wer regelmäßig meditiert, reagiert weniger empfindlich auf Schmerz. Verantwortlich dafür ist ein Rückgang der Aktivität in den Schmerzzentren des Gehirns, haben amerikanische Forscher in einer kleinen Studie gezeigt.

Da der Effekt nicht nur während der Meditation selbst auftrat, sondern auch in den Phasen zwischen den Sitzungen, liegt der Dämpfung eher eine grundsätzliche Auswirkung der Meditation als eine akute Beeinflussung des Schmerzes zugrunde.

Jahrelange Erfahrung im Meditieren ist dafür jedoch nicht notwendig: Die reduzierte Hirnaktivität war bei Probanden nach fünf Monaten regelmäßiger Meditation genauso stark ausgeprägt wie bei Testteilnehmern mit über 30-jähriger Erfahrung.

Besonders deutlich war der Effekt in den Hirnarealen, die für die emotionale Verarbeitung von Schmerz zuständig sind, schreiben die Forscher. Sie vermuten daher, dass die regelmäßige Meditation nicht das Schmerzempfinden selbst, sondern das damit verbundene Leiden reduziert.

Das könnte beispielsweise auf eine vermehrte Produktion körpereigener opiumartiger Substanzen zurückgehen oder aber auf die Verminderung allgemeiner körperlicher Reaktionen wie Anspannung oder Stress, die den Schmerz sonst verstärken.“

Auszug aus www.wissenschaft.de

Meditativer Umgang mit Schmerzen

„Die erste Stufe im Umgang mit Schmerz besteht darin, dass wir uns wirklich der schmerzhaften Empfindungen bewusst sind und bereit sind, sie in diesem Augenblick zuzulassen.

Dabei hilft uns die einfache Frage: Kann ich diesen Schmerz wirklich spüren?….oder… Kann ich offen sein für diesen Schmerz?…oder…….Kann ich diesen Schmerz wirklich zulassen?

Wir erforschen den Schmerz, schauen ob er eher diffus ist oder spitz, drücken oder ziehend, pulsierend oder…..

Wir spüren, ob er sich mit der Ein- oder Ausatmung verändert. Wird er stärker oder schwächer oder bleibt er gleich?

Nachdem wir ihn erforscht haben, gehen wir zu einer anderen entfernteren Stelle im Körper, wo es keinen Schmerz gibt im Augenblick, sondern neutrale oder angenehme Empfindungen. Wenn wir zum Beispiel Kopfschmerzen haben, könnten wir unsere Aufmerksamkeit zu den Füßen oder den Händen bringen und dort die Empfindungen spüren.

Das hilft uns, unser Wahrnehmungsfeld zu erweitern, sodass der Schmerz unseren Geist nicht total dominieren kann. Wir geben dem Schmerz einen weiten Raum, in dem er unter anderen Empfindungen da sein kann. Manchmal löst er sich in diesem weiten Raum auf, manchmal bleibt er da.

Natürlich sollten wir zum Zahnarzt, wenn wir Zahnweh haben und abklären ob er helfen kann.

Wir stellen die Frage. Kann ich diesen unangenehmen Empfindungen beispielsweise in meinem Kopf voller Mitgefühl begegnen? Es ist spannend zu spüren, was an dem Ort, wo wir den Schmerz spüren passiert, während wir diese Frage stellen.

Wie verändert sich das schmerzhafte Gefühl während wir diese Frage stellen?

Diese Frage lässt Offenheit und Empfänglichkeit für unser Leben in diesem Augenblick in unserem Bewusstsein entstehen. Und das ist die wichtigste innere Haltung, die wir dem körperlichen Schmerz entgegenbringen können, damit er sich nicht in Leiden, in geistigen Schmerzen weiter fortsetzt.

Die geistige Übung, mit Schmerzen achtsam, offen und mitfühlend umzugehen können wir unser ganzes Leben lang praktizieren, denn Gelegenheiten dazu gibt es viele. Sie bringt unserem Geist Frieden, Gelassenheit und Stabilität, der normalerweise bei der kleinsten körperlichen Unbequemlichkeit in die Reaktion von „Fight or Flight“ (= dagegen ankämpfen oder fliehen) verfällt.“

Aus Annabels Meditations-Blog

Schmerzen beim Meditieren verstehen

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