Meritokratie statt Demokratie: Warum Präsidenten nicht vom Volk gewählt werden sollten

Demokratie ist womöglich nicht das Beste für die Menschheit... Deshalb hier ein Vorschlag von Osho: Meritokratie. Verdienstvolle Leute könnten Präsidenten werden, gewählt von verdienstvollen Menschen...
Meritokratie statt Demokratie: Warum Präsidenten nicht vom Volk gewählt werden sollten

Die Wahl des amerikanischen Präsidenten 2016 inspiriert mich, Oshos Verständnis von ‘Meritokratie’ vorzustellen.

Die aktuellen Ereignisse unterstützen den Verdacht, dass Demokratie womöglich nicht die beste Lösung für die Menschheit ist. Doch was an deren Stelle setzen?

Osho, ein Meister mit unvoreingenommener Sicht auf die Dinge, schlägt den Weg der ‘Meritokratie‘ vor. Auf diesem Weg wählen verdienstvolle Menschen (solche mit ‘Merits’) den Präsidenten oder Bundeskanzler – der sich wiederum ebenfalls verdient gemacht hat.

Was bedeutet ‘verdienstvoll’?

Verdienstvoll sind Menschen, die eine ausgezeichnete Ausbildung haben, die persönliche Interessen hintan stellen können, die mit anderen teilen, die ihre Fähigkeiten entwickeln, die kreativ sind, die aus innerer Verbundenheit und Stärke handeln, die Herzens-Intelligenz besitzen und das leere Herz kennen… u.v.a.m.

Zumindest ist das meine Meinung, wer meine Außenwelt beeinflussen dürfte. Und deine?

Nach Osho müsste sich die Intelligenzija der ganzen Welt darüber einigen, was verdienstvoll ist. Die verdienstvolle Intelligenzija hätte das Vertrauen aller und die Leute wären mit deren Wahl und Einschätzung einverstanden.

Im Folgenden einige Auszüge von Oshos Reden zum Thema Meritokratie.

 

Meritokratie –
Vision einer globalen Zukunft in den Händen verdienstvoller Menschen

Die Situation:
Zurückgebliebene Leute regieren,
Genies bleiben anonym

“Demokratie ist nicht das höchste Ziel. Sie ist besser als diktatorische Regime, sie ist besser als Monarchien, doch sie ist nicht das Ende der Reise – denn Demokratie bedeutet grundsätzlich die Regierung durch die Leute, von den Leuten, für die Leute. Doch die Leute sind zurückgeblieben.

Lass es uns so sagen: eine Regierung von Zurückgebliebenen, für Zurückgebliebene, von Zurückgebliebenen gewählt.

Demokratie kann nicht die höchste Möglichkeit sein, die der Mensch erreichen kann. Sie ist im Vergleich zu anderen Regierungsformen, die ihr voraus gegangen sind, gut, doch sie ist nicht etwas, was erfolgreich sein kann.

Ich nenne das, was erfolgreich sein wird ‘Meritokratie’. Ich möchte eine Regierung mit Menschen, die sich verdient gemacht haben.

Verdienste sind eine sehr seltene Eigenschaft.

So wie die Situation ist, stehen alle Genies der Welt außerhalb von Regierungen. Es ist lächerlich: Diese Genies werden in der Regierung gebraucht, denn sie können der Menschheit die beste Welt geben, doch sie sind die Diener von zurückgebliebenen Politikern.

Jetzt sind die Wissenschaftler, die nukleare Waffen herstellen im Dienst von Leuten wir Ronald Reagan. (Ronald Reagan war Präsident der USA als Osho diesen Talk gab. Anmerkung d. R. )

Welchen Verdienst hat er erreicht? Auf welche Intelligenz kann er zurückgreifen? Was ist sein Beitrag für die Welt? Diese drittklassigen ‘Hollywood-Cowboy-Filmhelden’…

Doch sie werden die Entscheidungen treffen
und Genies werden nicht bekannt werden. Genies werden fast immer anonym bleiben.”

 

Osho, Zitat – Auszug aus From Bondage To Freedom #31

 

Menschen sollen an die Spitze,
die sich verdient gemacht haben

“Wie kannst du einen Präsidenten durch eine Wahl in sein Amt berufen? Wie kannst du einen Kanzler durch ein Wahlsystem auswählen?

Du gibst den machthungrigen Leuten so viel Macht. Mit eigenen Händen reichst du ihnen den Strick, mit dem sie dich aufhängen! Das ist keine Demokratie. Im Namen von Demokratie haben diese Leute die Masse ausgebeutet.

Nur um eine Unterscheidung zu machen nenne ich mein System ‘Meritokratie‘.

Aber Verdienste (engl. merits) worum?
Verdient macht sich der, der dient und teilt.

Und wenn du dich erst einmal entschlossen hast, die Macht von den Politikern auf die Intelligenzija zu verlagern, dann ist alles möglich. Alles wird einfach.”

 

Osho, Zitat – Auszug aus From Misery to Enlightenment, Talk #8

 

Die Zukunft gehört der Forschung

“Zukünftig wird die Demokratie nicht mehr lange halten, denn der Politiker steht völlig unwissend vor dem Wissenschaftler, er ist in den Händen des Wissenschaftlers. Die Zukunft gehört dem Wissenschaftler, nicht dem Politiker.

Das bedeutet, wir werden das Wort Demokratie verändern müssen. Nur um ihm einen Namen zu geben nenne ich mein System ‘Meritokratie’.

Verdienst wird zum entscheidenden Faktor. Nicht ob du Wählerstimmen sammeln kannst, indem du alle möglichen Versprechungen und Hoffnungen machst, sondern dein Verdienst, deine wirkliche Fähigkeit in der wissenschaftlichen Welt wird entscheiden.

Sobald sich die Regierung einmal in die Hände der Wissenschaftler begibt, wird alles möglich werden, denn ich bezeichne Wissenschaft als objektive Religion – und Religion als subjektive Wissenschaft.”

 

Osho, Zitat – Auszug aus From Ignorance to Innocence, Talk #15

 

Meritokratie:
Statt Parteien gibt es nur noch verdienstvolle Individuen, die wählen und gewählt werden

“Lasse die ganze Gesellschaft sich langsam in Gemeinschaften von kreativen Leuten aufteilen. Es gibt keinen Bedarf für politische Parteien in der Welt.

Jedes Individuum sollte in seinen eigenen Verdiensten stehen. Und diese Leute können dann wählen.

Warum sollte es eine politische Partei geben? Es gibt keinen Grund dafür.

Wenn du einen Finanzminister brauchst, dann können alle großartigen Experten, die es in der Wirtschaft und im Finanzsektor gibt, darum wetteifern und einer von ihnen kann dafür gewählt werden.

Es braucht überhaupt keine Partei. Wir sollten uns von Parteipolitik zu reinen Individuen bewegen – von Demokratie, von Diktatur zu Meritokratie.

Meritokratie sollte der einzige entscheidende Punkt sein. Und wir haben so viele Leute mit großen Verdiensten – doch sie sollten nicht Teil einer politischen Partei werden, sie sollten sich nicht herunterstufen.

Teil einer politischen Partei zu werden ist unter ihrer Würde – um Stimmen betteln und falsche Dinge versprechen, die sie nicht erfüllen können.

Nur die drittklassigen Leute, die besonders mittelmäßigen Leute werden also Teil einer politischen Partei. Die Besten bleiben draußen.”

 

Osho, Zitat – Auszug aus Socrates Poisoned Again After 25 Centuries, Talk #11

 

Praktisches:
Wie eine weltweite Meritokratie geschaffen werden kann

“Jedes Bundesland sollte die ganze Intelligenzija einberufen, die aus Universitäten kommt oder auch nicht – Autoren, Schriftsteller, alle Arten von Talenten – und die wählen eine Abordnung für die nationale Versammlung.

Von allen Bundesländern treffen sich also die Abgeordneten in einer nationalen Versammlung und gehen in die Details darüber, wie Meritokratie funktionieren kann.

Dann kann es von allen nationalen Kandidaten aus allen Universitäten dieser Welt und aller Intelligenzija eine internationale Versammlung geben.

Diese Versammlung wäre die erste ihrer Art, denn niemals zuvor kam die Intelligenzija von der ganzen Welt zusammen, um das Schicksal der Menschheit zu bestimmen.

Sie sollten die erste Verfassung für die Welt schreiben. Diese wird nicht amerikanisch sein, nicht indisch oder chinesisch sein – sie wird einfach die Verfassung für die ganze Menschheit sein.

Es braucht keine unterschiedlichen Gesetze. Die braucht es nicht. Alle menschlichen Wesen brauchen die gleichen Gesetze.”

 

Osho, Zitat – Auszug aus From Misery to Enlightenment, Talk #8

 

Politiker beweisen sich selbst Überlegenheit, um die eigenen Minderwertigkeits-Gefühle nicht zu spüren

“Der politisch denkende Verstand leidet an einer Wunde von Minderwertigkeit. Der Politiker selbst kratzt die Wunde immer wieder auf. Er vergleicht sich mit Giganten: Intellektuell ist er kein Albert Einstein, psychologisch kein Sigmund Freud…

Wenn du dich mit den Giganten der Menschheit vergleichst, wirst du dich unweigerlich völlig geschrumpft und wertlos fühlen.

Dieses Minderwertigkeitsgefühl kann auf 2 Wegen umgangen werden:
der eine ist die Religion,
der andere die Politik.

Politik entfernt die Minderwertigkeit nicht wirklich, sie deckt sie nur ab. Es ist der selbe kaputte Mensch, der selbe Mensch, der sich minderwertig gefühlt hat, der jetzt zum Präsidenten wird.

Auf einem Präsidentenstuhl zu sitzen, was für einen Unterschied kann das für seine innere Situation machen?

Das Ego ist so subtil und so aalglatt. Und der Politiker ist wegen seines Egos krank. Er kann die Wunde abdecken indem er ein Präsident wird, ein Bundeskanzler… er kann die Wunde zudecken, doch die Wunde bleibt bestehen.

Du kannst die ganze Welt täuschen, doch wie kannst du dich selbst täuschen?

Du weißt es selbst. Die Minderwertigkeit ist da, du hast sie nur abgedeckt…

Politiker sind in der gleichen Situation: nur Eiter, Wunden, Minderwertigkeit, sich wertlos fühlen. Ja, ein Politiker mag höher und höher steigen und auf jeder Stufe der Leiter die Hoffnung haben, dass auf der nächsten Stufe die Wunde geheilt werden wird.

Minderwertigkeit führt zu Ehrgeiz, denn Ehrgeiz ist einfach nur das Bemühen, sich selbst seine Überlegenheit zu beweisen. Es gibt keine andere Bedeutung für Ehrgeiz außer der Anstrengung, sich selbst die eigene Überlegenheit zu beweisen.

Denn warum solltest du dich sonst darum bemühen, jemandem überlegen zu sein, wenn du nicht an einem Minderwertigkeits-Gefühl leiden würdest?”

 

Osho, Zitat – Auszug aus From Ignorance to Innocence, Talk #15

 

 

Und noch ein ausführlicher Artikel dazu von Osho:

Meritokratie –
Macht in den Händen der Intelligenz

“Sobald wir die Macht aus den Händen des Mobs in die Hände intelligenter Menschen gelegt haben, von Menschen, die wissen, was sie tun, können wir etwas Wertvolles schaffen.”
Osho

 

Über Meritokratie – osho.com 

 

 

Und was sagst du dazu?
Kannst du dir eine Meritokratie vorstellen?

 

Rebellische Einsichten von Osho 

 


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Meritokratie statt Demokratie: Warum Präsidenten nicht vom Volk gewählt werden sollten

4 Kommentare

  • Der tief erkennende OSHO öffnet mit dem, was er ausdrückt nur ein Bewusstseinsfeld. Dabei gehts ihm nicht um die praktische Handlungsebene hier in dieser Welt. So wie ich ihn wahrnehme geht es ihm nur um das Durchbrechen eingefahrener und begrenzender Konditionierungen unseres kollektiven Wahns von separiertem Egowillens. Jeder Politiker entspricht dem Bewusstseins des Volkes. Verändert sich das Bewusstsein, verändert sich die Politik. Verändere ich mich verändere ich die Welt. Also ganz simpel : Jeder Einzelne ist aufgerufen an seinen Pogrammen und Mustern zu wirken und sich mehr und mehr mit der allgegenwärtigen, wundervollen Stille zu verbinden und freudvoll zu beobachten, wie sich immer mehr schöpferisches Bewusstsein ansammelt. Dann treten immer mehr verbundene, bewusste und verantwortliche Menschen auf ganz natürliche Art und Weise in gesellschaftliche Positionen. Wie und was sich dann daraus entwickelt und wie wir es dann benennen, ist völlig unwichtig.
    Es ist uns allen klar, wie nötig dieser Planet das hat: Unsere wundervolle Natur mit ihrem einmaligem Reichtum, unsere Tiere, die ihr Wehklagen unüberhörbar durch den Raum hallen lassen, einschließlich das Leid vieler Menschen, das können wir nicht mehr ignorieren. Diejenigen unter uns, die nicht jeden Tag um ihr Überleben ringen müssen haben nicht nur die Aufgabe bewusster zu werden und an sich zu arbeiten, sondern die Pflicht.

    Das ist meine Einsicht.

    • Hallo Christina,
      schöne Einsicht!
      Allein für deine Einsicht hat sich Oshos Ausdruck gelohnt – es ist toll, dass wir uns dadurch unserer eigenen Intelligenz bewusst werden. Das freut mich echt.

      Ganz herzliche Grüße
      und viel Freude auf dem ureigenen Weg
      Samarpan

  • Meritokratie, ein interessanter Gedanke. Aber Oshos Idee “Sobald sich die Regierung einmal in die Hände der Wissenschaftler begibt, wird alles möglich werden…” würde ich nie unterstützen, wenn man sieht wie sehr sich Wissenschaftler heute einspannen, ja kaufen lassen von mächtigen Konzernen. Dort huldigen sie zu oft nur Ihrer eigenen vermeintlichen Intelligenz und frönen ihrem Drang nach Entdeckung und Ansehen. Wissenschaftler sind in erster Linie was wir alle sind: Menschen. Forschen ist ein Drang, der nicht abgekoppelt ist von Machtgier. Nur weil jemand intelligent genug ist, um die Welt retten zu können, heisst das noch lange nicht, dass er/sie es auch tut. Nicht zu vergessen, dass mit Meritokratie, wie Osho sie formuliert, wahrhaftige Menschenfreunde wie z.B. Mutter Theresa schlicht ausgeschlossen wären, da ihnen der Hochschulabschluss fehlt. Und wer definiert, was Verdienste sind? Menschen! ‘Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine besseren’ (K. Adenauer)
    Jede Regierungsform hat ihre Stärken und Schwächen, die Schwäche ‘Mensch’ wird darin immer vorkommen, egal wer ausgeschlossen oder mit Macht ausgestattet wird…

    • Hi Yvonne,
      so wie ich Osho verstehe sagt er, dass die Intelligenzija nicht nur aus Wissenschaftlern besteht, sondern auch aus Künstlern und anderen kreativen Menschen.

      Meiner Meinung nach ist es schwierig, ein generelles Schema zu entwickeln, wer nun intelligent ist und wer nicht. Ich würde immer dafür plädieren, dass Menschen in verantwortungsvollen Positionen meditieren sollten, denn das wird ihre natürliche Intelligenz entwickeln.

      Das würde mir schon als Kriterium für Intelligenz genügen – obwohl das natürlich auch keine Sicherheit für intelligentes Verhalten ist. Es gibt durchaus meditierende Menschen, die Unsinn anstellen :) Meditation ist eben mehr als eine Übung und wenn das Erkenntnisinteresse dahinter fehlt, dann nutzt es auch nichts, zu meditieren.
      Ich bin also ein wenig hilflos mit dem Thema…
      Ganz herzliche Grüße
      Samarpan

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