Meditationsanleitung zur geführten Meditation
Zentrierung ist keine Konzentration. Sie kommen vom selben Wortstamm, die Worte ‚Zentrierung‘ und ‚Konzentration‘ und doch sind sie verschieden. In der meditativen Konzentration wird versucht, die ganze Aufmerksamkeit auf einen Punkt zu richten, auf die Wahrnehmung des linken Nasenflügels vielleicht. Alles andere wird ausgeschlossen, nur dieser eine Punkt wird zum Zentrum der ganzen Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeit ist wie ein Tunnel, ganz und gar ausgerichtet.
Zentrierung ist anders, man geht zu einem Punkt im Körper, der zum Niederlassen und Verschmelzen einlädt. Zentrierung ist in der Meditation ebenfalls gerichtet, sozusagen in umgekehrter Richtung. Nicht ‚ich‘ kontrolliere jedoch die Aufmerksamkeit, sondern der Punkt der Zentrierung lädt ein, sich darin fallen zu lassen und sich ganz und gar dort aufzuhalten.
Zentrierung ist ein ganz und gar entspannter Zustand in sich selbst. Es ist ein offener und empfindsamer Zustand. Nichts wird rausgehalten, nichts lenkt ab, nichts stört. Man geht während der Meditation ganz in dem Zentrum der Aufmerksamkeit auf. Ohne dabei zu kontrollieren. Es ist wie ein Zuhause, in dem man sich wohlfühlt, das man gerne aufsucht und sich dort gerne und entspannt niederlässt.
Man kann sich in jedem Körperteil zentrieren. Immer geht es darum, die Aufmerksamkeit vom Kopf, dem Denken, weg zu bewegen – hin zu einer Körperstelle, die ganz und gar von der Bewusstheit eingenommen wird.
Auch im Alltag zeigt sich die gefundene Zentrierung: Ein Gefühl von Verwurzelung, Selbstliebe, Stärke und Klarheit breiten sich als innere, unumstößliche Kraft aus. Wir üben Zentrierung mit den Pobacken. Im ‚Hara‘, so sagen die Weisen, 2 cm unter dem Bauchnabel innen im Bauch, liegt das Zentrum des Menschen. Dort öffnet sich eine Türe ins große Mysterium.
Wir nähern uns diesem Zentrum über eine tantrische Meditationstechnik: Über die Pobacken das innere Zentrum entdecken.
Ohne Unterstützung für Hände oder Füße
sitze nur auf dem Gesäß.
Plötzlich – das Zentrum.
Im Alltag geht es vor allem darum, empfindsamer zu werden. Lasse deine gesamte Empfindsamkeit immer wieder in die Pobacken wandern. Wann immer du dich erinnerst, nimm die Pobacken wahr und entspanne.
Schreibe hier deine Einsichten auf.
Wir interessieren uns dafür.