Studie: Meditation macht extrem wach und bewusst

In einer amerikanischen Studie über Meditation finden Wissenschaftler heraus, dass Meditation, Mitgefühl und allumfassende Liebe die Gammafrequenz des Gehirns erhöhen. Eine hohe Gammafrequenz bedeutet große Wachheit und Bewusstheit.
Studie: Meditation macht extrem wach und bewusst

Wer meditiert, allumfassend liebt und mitfühlt ist wacher und bewusster – das hängt mit den Gammafrequenzen im Gehirn zusammen, wie eine amerikanische Studie aufzeigt. Die Gammawellen steigen auf unerwartete Höhen an, wenn das Körper-Denk-System von bedingungsloser Liebe durchflutet wird. Die Gammafrequenz steht für wache Aufmerksamkeit und Bewusstheit, wie sie sonst in hochkonzentrierten Lernprozessen aktiviert wird.

Forscher der Universität Wisconsin untersuchten buddhistische “Profi-Meditierer”, Schüler des Dalai Lama, mit mehr als 10.000 Stunden Meditationspraxis, während diese ihren Geist mit Liebe und Hingabe durchfließen ließen. Es stellte sich heraus, dass die Gammawellen während der Meditation auf über 40 Hertz anstiegen. Gammawellen von 30 Hertz sollen für geistige Höchstleistungen verantwortlich sein.

Darstellung von Alpha- und Gammafrequenzen in der Meditation

 

Meditation macht aus dir eine andere Person

“Meditation heißt nicht, unter einem Mangobaum zu sitzen und eine nette Zeit zu haben.” Es sei alles andere als Entspannung. “Es geht um tiefe Veränderungen des Seins. Auf lange Sicht wird man eine andere Person”, sagt der Wissenschaftler und Mönch Matthieu Ricard in dem Artikel ‘Mönche in der Magnetröhre’ aus der Süddeutschen Zeitung.

Wie Gammawellen wirken

Angenommen, du sitzt vor einer Tasse Kaffee. Was du bewusst wahrnimmst, ist der Gesamteindruck der Kaffeetasse. Die einzelnen Aspekte der Tasse und des Kaffees verarbeitet das Gehirn in verschiedenen Arealen. Eine Region erkennt die Farbe braun, eine andere identifiziert das Aroma, eine dritte die Form der Tasse. Das Areal, das alle Teile des Puzzles zu einem Ganzen verbindet, wurde bisher nicht gefunden. Deshalb vermutet man, dass die beteiligten Nervenzellen über eine Art Erkennungscode kommunizieren: Das ist die Gammafrequenz.

Schwingen die Signale für “braun”, “Aroma” und “Tasse” im Gleichtakt, taucht der Kaffee vor dem inneren Auge auf. Nach dieser Theorie sind Gammawellen eine übergeordnete Steuerfrequenz, welche die Hirnareale synchronisiert und zusammenführt. So entstehen Wahrnehmungen – und auch Bewusstseinszustände.

Der Verlauf der Studie

Der Hirnforscher Richard Davidson registrierte mit 256 über den gesamten Schädel verteilten Messfühlern die Hirnströme der Meditations-Profis, während sie ihren Geist mit Liebe und Hingabe durchfließen ließen. Eine Gruppe Meditationsnovizen diente zum Vergleich. Der Blick auf die Messwerte offenbarte eklatante Unterschiede. Im Gehirn der Mönche stieg die so genannte Gamma-Aktivität während der Meditation stark an, während sie sich bei den ungeübten Probanden kaum erhöhte. Außerdem waren diese schnellen, hochfrequenten Hirnströme besser organisiert und koordiniert. Und die Wellen huschten über das gesamte Denkorgan.

“Die Gamma-Aktivität könnte für die extreme Wachheit stehen, die viele Meditierende beschreiben”, erklärt der Psychologe und Meditationsforscher Ulrich Ott.  “In der Regel sind Gamma-Wellen sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt”, “Sie tauchen nur kurz irgendwo im Gehirn auf.” Wann, das kann die Hirnforschung nicht mit letzter Sicherheit sagen.

Jene extrem koordinierten Gamma-Oszillationen, die Davidson bei den Mönchen registrierte, würden im normalen Leben nie auftreten, meint Ulrich Ott. Menschen, die nicht meditieren, kennen diese Erfahrung von extrem wacher Bewusstheit nicht.”
Zusammenfassung des Artikels ‘Mönche in der Magnetröhre’, Die Süddeutsche Zeitung, 2005

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Studie: Liebe und Mitgefühl machen wach und bewusst

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