Die Frage:
„Wieviele Stunden muss ich meditieren“
ist an sich ein Missverständnis…
Meditation hat kein Ziel, sondern ist ein Zustand. Es gibt nichts zu erreichen, deshalb gibt es auch keine Zeitspanne, wie lange man meditieren soll. Wir sind eigentlich schon im Zustand der Meditation, können sie bloß nicht wahrnehmen.
Es gibt Meditationstechniken mit unterschiedlicher Dauer, die helfen, die Wahrnehmung zu verfeinern und den Zustand der Meditation wieder zu erkennen. Die Frage müsste deshalb meiner Meinung nach eigentlich heißen:
Wie tief will ich mich auf Meditation einlassen?
Meist dauert es einige Zeit, bis die Wahrnehmung soweit geschärft ist, dass Meditation erfahren werden kann. Manchmal sind im Leben andere Dinge wichtiger als Meditation und es scheint keine Zeit für sie möglich.
Manchmal ruft jedoch auch die Leidenschaft, tiefer zu gehen und mehr verstehen zu wollen. Die optimale Dauer einer Meditationstechnik hängt also von der individuellen Lebenssituation ab…
• Sekundenlang
Eine weit verbreitete Praxis von Menschen, die schon Erfahrung mit Meditation haben, ist, sich während des Tages immer wieder an den meditativen Zustand zu erinnern und die Wahrnehmung zu schärfen. Bei den Buddhisten wird diese Praxis „Achtsamkeit“ im Alltag genannt.
Auch ohne Erfahrung mit Meditation sind kurzzeitige Techniken, wie zum Atem zurück zu kommen oder sich seiner Sinne bewusst zu sein, hilfreich.
Beispiele:
Im Alltag Meditation üben
Die Sekunden Meditation
• 10-30 Minuten
Manchmal ergibt sich während des Tages die Gelegenheit, ein paar Minuten für eine kurze Meditationstechnik zu verwenden. Morgens, nach dem Aufstehen vielleicht, in der Mittagspause oder vor dem Einschlafen. Ein paar Minuten täglich vertiefen das Verständnis und den Kontakt zur eigenen, wahren Natur auch während des Alltags.
Beispiele:
Schnelle Erholung durch Gibberish
Seligst einschlafen
• 1 Stunde
Viele der gängigen Meditationstechniken dauern eine Stunde lang. Nicht ohne guten Grund! Es scheint, dass sich tiefere Schichten von Bewusstheit erst nach etwa 45 Minuten für die Wahrnehmung öffnen. Die letzten 15 Minuten einer Technik sind so gesehen sehr bedeutsam.
Beispiele:
Aktive Stundenmeditationen
• 3 Stunden täglich
Wer die Erfahrung, sich selbst in tieferen Schichten wahrzunehmen, den ganzen Tag lang aufrechthalten will, für den ist es empfehlenswert, über eine bestimmte Zeit hinweg täglich 3 Stunden am Stück zu meditieren.
Die gleiche Technik drei Stunden lang zu machen, löst alte Anspannungen, viele Widerstände des Egos werden dadurch aufgeweicht.
Beispiele:
OSHO Mystic Rose Meditation
Vipassana Meditation
• 1 ganzer Tag
Sich einen ganzen Tag lang nur der Meditation zu widmen, kann eine erfüllende und beglückende Erfahrung sein. Man kann den Meditationstag alleine zuhause durchführen und mit den Lieblingstechniken experimentieren.
Oder man bucht ein Tagesseminar über Meditation. Mit anderen gemeinsam zu meditieren kann intensiver sein und auch mehr Spaß machen.
Beispiele:
5 Tipps für ein meditatives Leben
FindYourNose Meditationstag
• 1 Wochenende
Ein echtes Abenteuer in die Tiefen der Meditation ist es, ein Wochenende über Meditation mitzumachen. Sich von allem Alltagsdruck zu lösen und nur für sich selbst da zu sein.
Beispiele:
Das Dhananjaya Zentrum in Chemnitz
OSHO Meditationszentren – regional, überregional
• 7 Tage
Ein besonderes Erlebnis ist, sich für 7 Tage auf einen Meditationsprozess einzulassen. Je nach gewünschter Intensität können das 2 Stunden täglich sein, wie bei den oft zweistündigen meditativen Therapien oder ein 24-stündiger Retreat, 7 Tage lang. Die Zahl 7 taucht in den überlieferten Schriften über Meditation immer wieder auf.
In 7 Tagen geht Bewusstheit durch alle 7 Chakren, was einem starken Lösungsprozess gleichkommt, so die Erfahrung der Weisen.
Beispiel:
Satori mit Ganga
• 21 Tage
Wohl ebenfalls mit der magischen Zahl 7 hängen Prozesse zusammen, die 21 Tage dauern. Diese sind sehr intensiv und können einen Neuanfang bewirken. Dreimal wird dabei durch das gesamte Körper-Denk-System hindurchgegangen.
Aufgrund dessen, dass die meisten Menschen nicht die Zeit aufbringen, 21 Tage der Meditation zu widmen, sind diese Projekte eher selten und meist nur in Meditationszentren oder Klöstern zu finden.
• Mehrere Monate
Wenn eine Technik das Herz besonders berührt, ist es gut, mit ihr 3 Monate lang zu experimentieren. Innerhalb dieser Zeit werden sich Tiefen enthüllen, die anfangs nicht erfahren werden konnten.
Es gibt intensive Meditations-Prozesse und Retreats, die über mehrere Monate hinweggehen, die, ähnlich den 21 tägigen Retreats, meist in Meditationszentren und Klöstern stattfinden.
Beispiel:
Living In Programme im OSHO International Meditation Resort
• Jahrzehnte
In den alten Traditionen waren die Schüler jahrzehntelang in der Nähe des Meisters und haben Meditationstechniken praktiziert, um Erleuchtung zu erfahren. Es gibt Geschichten über Mönche, die Jahrzehnte nichts anderes gemacht haben, als tagaus tagein Reis zu waschen, und die dann plötzlich Nachfolger des Meisters wurden.
Eine Zen Geschichte
Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf:
„Meister, wie lange wird es dauern, bis ich Befreiung erlangt habe?“
„Vielleicht zehn Jahre“, entgegnete der Meister.
„Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange dauert es dann?“, fragte der Schüler.
„In dem Fall kann es zwanzig Jahre dauern“, erwiderte der Meister.
„Ich nehme aber wirklich jede Härte auf mich. Ich will so schnell wie möglich ans Ziel gelangen“, beteuerte der Mann.
„Dann“, erwiderte der Meister, „kann es bis zu vierzig Jahren dauern“.
Aus Marco Aldinger, „Was ist die ewige Wahrheit?“ „Geh weiter!“ Zen Geschichte 06
• Das ganze Leben
Meditation hat einen Beginn, doch kein Ende. Die Entdeckung, was Bewusstheit und Bewusstsein sind, erfüllt das ganze Leben. Ein wundervolles Leben, das kann ich aus Erfahrung sagen!
Beispiel:
Leben wie ein Buddha
Zeit spielt keine Rolle
Es ist keine Frage der Zeit oder wie lange man eine Technik praktiziert. Viele Meister haben immer wieder darauf hingewiesen, dass man jeden Moment in tiefe Meditation fallen kann.
Nicht die Dauer der Meditationspraxis, sondern die Intensität und Leidenschaft in der Wahrheitssuche scheinen dabei die entscheidende Rolle zu spielen.
Häufige Fragen zu MeditationMeditation ist ein sehr einfaches Phänomen
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